Während Mirabellen bereits in Frankreich bereits seit rund 600 Jahren geschätzt werden, sind die gelben Früchte bei uns erst seit knapp 300 Jahren bekannt. Sie gehören zu der Familie der Rosengewächse und zu den weltweit mehr als 2000 verschiedenen Pflaumensorten und sind damit nicht nur die kleinsten, sondern zugleich auf zu den feinsten Verwandten. Die Erntezeit für Mirabellen ist vergleichsweise kurz, weshalb sie schnell zugreifen sollte um die goldgelben Früchte zu genießen. Verwendung finden sie vor allem in der Weiterverarbeitung zu Marmelade, Gelee oder Kompott. Aber auch als Kuchenbelag oder Grundlage für einen Obstbrand erfreuen sich Mirabellen großer Beliebtheit.
Regionale Mirabellen aus Mittelbaden finden Sie von Mitte August bis Ende September in den Obstabteilungen. Mirabellen sind eine Unterart der Pflaumen, die viel Sonne benötigt. Aus diesem Grund ist sie auch im sonnenverwöhnten Mittelbaden zu finden. Die Haut der sonnenzugewandten Seite weist rote Punkte aus. Das Fruchtfleisch der Mirabelle ist fest und gelblich, lässt sich leicht vom Kern lösen und schmeckt besonders aromatisch.
Mirabellen sollten nach dem Kauf zeitnah verzehrt werden. Die leicht verderblichen Früchte kann man im Kühlschrank und bei hoher Luftfeuchtigkeit ca. zwei bis drei Tage lagern. Wir empfehlen Ihnen die Frucht erst vor dem Verzehr zu waschen, damit der schützende, wachsartige Duftfilm der Mirabelle erhalten bleibt.
Frisch verzehrt sind Mirabellen ein besonderes Geschmackserlebnis. Mirabellenmarmelade ist ebenso ein Klassiker wie die Weiterverarbeitung als Obstbrand oder Likör. Die Sorte Nancy ist besonders zum Einkochen oder als Kuchenbelag geeignet.
Mirabellen liefern in hoher Anzahl diverse B-Vitamine, diese unterstützen das Nervensystem und sind unter anderem auch für viele Stoffwechselprozesse nützlich. Gerade bei Verdauungsproblemen sind die goldgelben Früchte definitiv zu empfehlen, denn nicht nur aufgrund ihrer geringen Säure, was sie sehr bekömmlich macht, sondern vor allem aufgrund des Ballaststoffes Pektin. Dieser führt zu einer Anregung unserer Verdauung und unterstützt so unseren Körper beim Abbau und -transport von Giftstoffen.
In Mittelbaden werden Mirabellen meist als sog. Tellerkrone erzogen. Diese Flachkrone ermöglicht Schnittarbeiten und Erntearbeiten vom Boden oder Pflückschlitten aus durchzuführen. Mit regelmäßigem Winterschnitt werden die Bäume auf niedriger Höhe begrenzt. Ab dem 5.-6. Standjahr sind die Bäume ausgewachsen und kommen in die Vollertragsphase. Bei ertragreichen Sorten müssen Früchte von Hand ausgedünnt werden, um eine optimale Qualität bezüglich Größe, Farbe, gleichmäßiger Reife, Zuckergehalt und Geschmack zu erzielen. Die Fahrgassen sind begrünt.
von Martin Bähr, Obstbauer
von Andreas Riehle, Obstbauer
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