Der Apfel ist die Nummer eins unter den Obstsorten der Deutschen. Über 25 kg der über 1.000 in Deutschland angebauten Apfelsorten isst jeder Deutsche jährlich im Schnitt. Circa 20 Sorten werden regelmäßig im Handel angeboten, darunter die beliebtesten Sorten Elstar, Gala, Braeburn und Jonagold. Die Sorten unterscheiden sich hierbei deutlich in puncto Aussehen, Geschmack, Konsistenz, Reifezeit, Nährwertgehalt und Lagerfähigkeit.
Äpfel lieben die Kühle. Mittels spezieller Lagertechnik können sie acht bis zehn Monate im professionellen Umfeld gelagert werden. Im Haushalt lagern Sie Äpfel am besten im Kühlschrank bei ein bis drei Grad oder im kühlen Keller oder der Garage. Im Gegensatz zu Erdbeeren reifen Äpfel nach und stoßen dabei das Reifegas Ethylen aus. Zusammengelagert reifen somit auch Ihre Bananen schneller aus. Frühapfelsorten sind nicht lange lagerfähig und somit eher für den zeitnahen Verzehr geeignet.
Die schiere Vielfalt der Verwendungsmöglichkeiten des Apfels erklärt seine Beliebtheit. Vom herzhaften Biss in den frischen Apfel, über Obstsalat, leckeren Kuchen oder als beliebte Marschverpflegung für Ausflüge, Äpfel sind kulinarische Alleskönner. Auch als Allzeit beliebter klarer oder trüber Apfelsaft ist der Apfel im täglichen Gebrauch kaum wegzudenken. Der je nach Sorte schwankende Vitamin-C-Gehalt (3-35mg je 100g) sowie die Ballaststoffe liegen zum Großteil direkt unter der Schale. Aus diesem Grund empfehlen wir nach einer Reinigung unter fließendem Wasser oder nach dem Abrieb mit einem Tuch den regionalen Apfel mit Schale zu verzehren.
Beim Erhitzen der Äpfel als Bratapfel sollten sie berücksichtigen, dass bis zu 70 Prozent des wertvollen Vitamin C verloren geht.
Der Apfel ist ein gesundes Multitalent und seine positive Wirkung wird oft mit dem bekannten Spruch „An apple a day keeps the doctor away“ beschrieben. Nicht ohne Grund hält sich dieser Spruch seit Jahren. Äpfel enthalten wichtige Mineralstoffe, wie Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen oder Phosphor und sind darüber hinaus sehr vitaminreich. Über 30 verschiedene Spurenelemente und Vitamine trägt ein Apfel in und unter seiner Schale. Dabei besteht er zu 85% aus Wasser und hat nur rund 60 Kalorien. Er ist außerdem gut für die Zähne – aufgrund der vielen verschiedenen Fruchtsäuren gilt er als Zahnbürste der Natur – und reinigt den Darm. Der enthaltene Fruchtzucker liefert zudem schnell Energie.
Der Apfelanbau erfolgt mit schwach wachsenden Bäumen. Die Baumerziehung wird als Spindel bezeichnet, d.h. mit flachen Seitenästen garnierter Baum mit pyramidaler Form. Jährliche Schnittmaßnahem sorgen für eine gute Belichtung und ausreichend Fruchtholz. Je nach Sorte beginnt ab dem 4. Standjahr die Vollertragsphase. Aufgrund zunehmend kritischer Wetterereignisse werden Neuanlagen heutzutage meist mit einem Hagelnetz geschützt und zum Schutz vor Blütenfrost wird eine Frostberegnung installiert. Für eine ausreichende Wasserversorgung sorgt die Tropfbewässerung. Die Fahrgassen sind begrünt. Alle Äpfel werden schonend von Hand in Großkisten geerntet.
von Martin Bähr, Obstbauer
von Andreas Riehle, Obstbauer
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