Heidelbeeren gehören zur Familie der Heidekrautgewächse, und werden in Kultur- sowie wildwachsende Waldheidelbeeren unterschieden. Die kleinen blauen Früchte, die Sie im Supermarkt kaufen können, sind fast immer Kulturheidelbeeren. Diese sind Züchtungen aus USA oder Kanada und wachsen an bis zu zwei Meter hohen Sträuchern. Im Vergleich zu den Waldheidelbeeren sind sie um einiges größer, haben eher helleres, festes Fruchtfleisch und schmecken wesentlich süßer und milder. Darüber hinaus haben sie auch eine längere Haltbarkeit, da ihre Schale etwas dicker ist.
Heimische Ware steht von Mitte Juni bis Anfang August dem Verbraucher zur Verfügung. Frische Heidelbeeren sollten zeitnah verbraucht werden, wobei die Früchte der Kulturheidelbeere länger haltbar sind, die die Früchte der Echten Heidelbeere. Kulturheidelbeeren sind im Kühlschrank ca. eine Woche lagerfähig. Vor dem Verzehr wird das Abspülen unter fließendem Wasser und die Trocknung auf einem Küchentuch empfohlen. Neben dem Frischeverzehr sind Kulturheidelbeeren auch zum Einkochen, als Kompott, Gelee oder als Beimischung zu Quarkspeisen geeignet und geben jedem Obstsalat einen besonderen farblichen Tupfer.
Kulturheidelbeeren haben schon länger den Ruf ein heimisches Superfood zu sein. Dies ist aufgrund ihrer zahlreichen gesundheitlichen Wirkungen auch nicht verwunderlich. Sie enthalten viel Vitamin C, Kalium und Zink, Folsäure und Eisen sowie Gerb- und Pflanzenfarbstoffe. Diese sogenannten Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe, welche unsere Zellen erneuern, den Blutdruck senken und Entzündungen bekämpfen. Stabilität für unser Adernsystem kann das Zusammenspiel der enthaltenen Biostoffe zudem gewährleisten, was laut einigen Studien sogar Krebs und Sklerose vorbeugen kann. Darüber hinaus verlangsamen entzündungshemmende Anthocyane, wie die reichlich vorhandenen Vitamine C und E einen vorzeitigen Alterungsprozess, indem sie die Produktion von Kollagen ankurbeln und die Haut von innen aufpolstern.
Heidelbeeren haben besondere Ansprüche an den Boden bzw. das Substrat. Sie brauchen einen niedrigen pH und werden deshalb in einem Damm aus Nadelholzrinde und/oder Torfsubstrat oder im Topf kultiviert. Sie werden als Busch mit 6-8 Trieben erzogen. Ein konsequenter Fruchtholzschnitt fördert das Wachstum und die Beerenqualität. Eine Tropfbewässerung sorgt für ausreichend Bodenfeuchtigkeit. Durch den Anbau im Folientunnel kann die Ernte um 2-3 Wochen verfrüht werden.
von Martin Bähr, Obstbauer
von Andreas Riehle, Obstbauer
OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden e.G.
Konrad-Adenauer-Str. 16
DE-77704 Oberkirch
Tel. +49 7802 9297-0
Fax +49 7802 9297-30
E-Mail info@ogm-oberkirch.de
© 2021 Sichtwechsel.com