Birnen

„Süß und gesund“

Das optimale Kernobst für die Verdauung

Birnen enthalten viel Pektin, das gut für den Darm ist.

Äpfel soll man nicht mit Birnen vergleichen, so heißt es zumindest im Volksmund. Jedoch haben die Früchte einiges gemeinsam. Die Kernobstgewächse gehören beide zur Familie der Rosengewächse, wachsen an Bäumen und glänzen in den ähnlichen Farben – von hellgelb über grün bis hin zu einem auffallenden Rot. Mit ihrem Genuss verzaubert die Birne als eine der ältesten Früchte bereits seit über 3.000 Jahren die Menschheit. Im Laufe der Jahre entstanden immer neue Sorten. Mittlerweile gibt es etwa 30 verschiedene Arten und mehr als 5.000 Birnensorten. Als süß, saftig und zart schmelzend gilt die rundliche Frucht. Bei der Vielfalt der Aromen kommt so ziemlich jeder ins Schwärmen und auch als vielfältiger Einsatz in der Küche erfreut sich die Birne großer Beliebtheit.

Genuss und Lagerung

Apfel oder Birne? Im Gegensatz zum Apfel sind Birnen viel süßer als Äpfel. Dies liegt an dem größeren Gehalt an Fruchtzucker und der deutlich geringeren Säure. Birnen stehen regional im Zeitraum von Juli bis Februar zur Verfügung.

Birnen reifen nach und können somit zuhause noch an Härte verlieren und ihren vollen Geschmack entfalten. Eine Möglichkeit ist die Birne neben den ethylen-ausstoßenden Bananen zu lagern, um den Reifeprozess zu beschleunigen. Bei Zimmertemperatur sind sie nur wenige Tage lagerfähig. Am besten werden Birnen im trockenen Kühlschrankfach gelagert. Aber Vorsicht, Birnen sind sehr druckempfindlich und sollten deshalb in einer Obstetagere nicht aufeinandergestapelt werden. Genau wie Äpfel sollte man Birnen gründlich unter fließendem Wasser vor Verzehr reinigen. Birnen sind zum Frischeverzehr, als Salatbeimischung, Kochbirnen, Kompott oder als Beilage zum Schokoladenpudding oder Käse gut geeignet. Edle Obstbrände aus der Region zieren zahlreiche Regale im Lebensmittelhandel.

Gesundheit

Birnen schmecken nicht nur wunderbar und sind in der Küche vielfältig einsetzbar, sie passen auch hervorragend zu einer gesunden Ernährung. Sie sind nicht nur kalorienarm, und bringen es auf ein halbes Fett pro 100 g, sondern enthalten auch nur etwa ein bis drei Gramm Fruchtsäure pro Liter. Das macht Birnen wunderbar süß und zu einer leicht verdaulichen Obstsorte. Somit sind sie vor allem für Kinder, Babys und kranke beziehungsweise ältere Menschen geeignet. Zudem haben Birnen reichlich Kalium und Kalzium vorzuweisen. Dies kurbelt den Stoffwechsel an und wirkt entschlackend. Als sehr gesundes Obst gilt die Birne auch aufgrund ihrer vielen sekundären Pflanzenstoffen, welche eine antioxidative Wirkung haben und es gibt Hinweise, dass Birnen sogar vor Magen-Darm-Geschwüren schützen und den Fettstoffwechsel ankurbeln.

Birnenschalen enthalten Arbutin, das im Darm zu Hydrochinon umgewandelt wird, das in Tierversuchen als krebserregend erkannt wurde. Wer viele Birnen isst, sollte sie besser schälen. Hier gilt wie bei allem: die Dosis macht das Gift.

Anbau

In Mittelbaden werden Birnen meist als sog. Tellerkrone erzogen. Diese Flachkrone ermöglicht Schnittarbeiten und Erntearbeiten vom Boden oder Pflückschlitten aus durchzuführen. Mit regelmäßigem Winterschnitt werden die Bäume auf niedriger Höhe begrenzt. Ab dem 5.-6. Standjahr sind die Bäume ausgewachsen und kommen in die Vollertragsphase. Bei ertragreichen Sorten müssen Früchte von Hand ausgedünnt werden, um eine optimale Qualität bezüglich Größe, Farbe, gleichmäßiger Reife, Zuckergehalt und Geschmack zu erzielen. Die Fahrgassen sind begrünt.

Saisonkalender

Alexander Lucas gehört zu den großen Birnen und ist sehr bauchig geformt. Zunächst ist sie grünlichgelb gefärbt, bei Vollreife fällt die leuchtend gelbe glatte Schale direkt ins Auge. Ihr Fruchtfleisch ist gelblichweiß und sehr saftig. Beim Genuss dieser Birne können Sie sich auf ein süßes, zartschmelzendes Aroma freuen.
Wie ihr Name schon verlauten lässt, ist die Bosc’s Flaschenbirne ist eine mittelgroße bis große, flaschenförmige Birne. Sie besitzt eine helle, gelbliche Färbung und ist fast durchgängig zimtfarbig berostet. Mit ihrem zuckersüßem Geschmack und gewürztem Aroma ist die Sorte vor allem als Tafelbirne sehr beliebt, kann aber auch zum Einmachen oder Dörren verwendet werden.
Am Baum leuchtet sie hellgrün, verfärbt sich später zitronengelb, während die Sonne ihr parallel ein paar rote Streifen auf die Schale zaubert. Das saftige Fruchtfleisch ist fein strukturiert und schmilzt auf der Zunge. Dabei entfaltet sich ein süßes, fein-säuerliches Aroma. Eingelegt ist die Birne lange haltbar und verliert ihre ausgezeichnete Süße kaum.
Conference zählt zu den besten Lagerbirnen und überzeugt so auch noch nach einiger Zeit als Tafelobst.
Gellerts Butterbirne ist abgestumpft kegelförmig. Das gelblichweiße und weiche Fruchtfleisch ist sehr saftig schmelzend und aufgrund des leicht würzigen Aromas angenehm erfrischend.
Morettini ist eine mittelgroße, flaschenförmige Birne aus Italien, welche mit einem leicht roten Hauch überzogen ist.
Novembra ist eine besonders große Birne, welche durchschnittlich 300 Gramm auf die Waage bringt. Den aromatischen-süßen Geschmack können Sie am Ende des Jahres genießen.
Das Fruchtfleisch zeichnet sich durch seine Saftigkeit aus und wird von einem leicht süßen Geschmack mit muskatartiger Würze begleitet.
Passe Crassane ist eine mittelgroße, rundlich und leicht rauschalige Winterbirne aus Frankreich. Zur Reifezeit strahlt die Schale grüngelblich und ist mit feinen, hellbraunen Schalenpunkten verziert. Geschmacklich überzeugt diese Sorte mit einem weinsäuerlich-süßem Aroma und ihrer edlen Würze.
Unübertroffen im Geschmack entfaltet diese Sorte beim Genuss ihr unvergleichliches Aroma mit der perfekten Balance aus Süße und Säure, sowie einer delikaten Würze.
Williams Christ wird sehr gerne in der Schnapsbrennerei verwendet, eignet sich aber auch wie fast keine andere Sorte zum Einlegen.

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Martin Bähr

von Martin Bähr, Obstbauer

Andreas Riehle

von Andreas Riehle, Obstbauer